Wie beeinflusst Zucker die Haut?
Zucker wirkt im Körper nicht isoliert, sondern löst eine ganze Kette an Reaktionen aus, die sich direkt auf deine Haut auswirken können.
Glykämischer Index: Wenn Kohlenhydrate Stress machen
Der glykämische Index (GI) gibt an, wie schnell ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index, wie zum Beispiel Süßigkeiten, Softdrinks oder Weißmehlprodukte, lassen den Blutzucker schnell ansteigen. Der Körper reagiert darauf mit einer erhöhten Insulinproduktion. Mehr Insulin im Blut bedeutet mehr Aktivität in den Talgdrüsen. Diese Blutzuckerschwankungen sind nicht nur eine Belastung für den Stoffwechsel, sondern auch für die Haut – sie produziert mehr Fett, die Poren verstopfen leichter und Pickel können entstehen.
Studien zeigen, dass eine Ernährung mit einem niedrigen GI entzündliche Hautprozesse verringern und die Talgproduktion reduzieren kann.
Zucker, Insulin und die Talgproduktion
Bei einer hormonellen Akne regt das Insulin zusätzlich die Bildung des „Insulin-like Growth Factor 1" (IGF-1) an. Dieser Faktor erhöht nicht nur die Aktivität der Talgdrüsen, sondern beeinflusst auch das Zellwachstum in der Haut. So wird die Abstoßung alter Hautzellen verzögert. Überflüssiger Talg verstopft die Poren, das Ergebnis sind Mitesser, Komedonen und entzündliche Pusteln. Zusätzlich fördert IGF-1 die Vermehrung der sogenannten Keratinozyten. Dies sind Zellen der Epidermis, die das Protein Keratin produzieren, wodurch die Haut dicker wird und Poren noch leichter verstopfen können.
Zucker fördert Entzündungen in der Haut
Ein übermäßiger Zuckerkonsum in der Ernährung kann Hautentzündungen verstärken. Besonders raffinierter Zucker, der in Lebensmitteln wie Trockenobst, Fruchtjoghurt oder Smoothies und Softdrinks enthalten ist, erhöht die Konzentration entzündungsfördernder Zytokine (Proteine, die das Wachstum von Zellen regulieren). Das betrifft nicht nur Organe oder Gefäße, sondern auch unser größtes Organ, die Haut. Entzündungsmarker der Zytokine, wie TNF-α oder IL-6 nehmen zu und begünstigen die Entstehung oder Verschlechterung von Akne. Bei Menschen mit einer empfindlicheren Haut, die leicht zu Akne neigt, kann dies zu schweren und langanhaltenden Hautveränderungen führen.