Wirkungslos bis schädlich: Darum solltest Du Zitrone nicht zur Hautpflege verwenden
Hautärzt:innen empfehlen die Behandlung von Pickeln mit Zitronensäure – auch in Kombination mit Salz, Aspirin oder Backpulver – aus verschiedenen Gründen nicht: Bei einer dermatologischen Behandlung kommt es darauf an, aktive Wirkstoffe in exakt der Menge zu verabreichen, in der sie eine Wirkung zeigen und für die Haut gut verträglich sind. Die Konzentration der aktiven Wirkstoffe ist in Naturprodukten, wie Zitronensaft, im Vergleich sehr gering: Handelsübliche Seren zur Behandlung von Pigmentflecken enthalten beispielsweise eine zehn- bis fünfzehnprozentige Vitamin-C Konzentration. Frisch gepresster Zitronensaft erreicht höchstens einen Vitamin-C Gehalt von 1 % und ist daher verhältnismäßig wirkungslos.
In vielen Fällen kann Zitronensaft unerwünschte Reaktionen hervorrufen und den Zustand der Haut sogar verschlimmern. Die Schale der Zitrone enthält Furocumarine und Psoralen. Sie zählen zu den sogenannten phototoxischen Inhaltsstoffen, die sich im Zusammenspiel mit dem Sonnenlicht zu hautreizenden Substanzen entwickeln. Im schlimmsten Fall können sie schwere Verbrennungen, Verätzungen, Rötungen und Narben verursachen.
Hautpflegebehandlungen mit Zitronensaft wurden außerdem häufig mit dem Auftreten von chemischer Leukoderma (auch Weißfleckenkrankheit oder Vitiligo), in Verbindung gebracht. Dabei handelt es sich um eine ungefährliche Pigmentstörung, bei der sich auf der Haut helle, unregelmäßige Flecken bilden, die auch aufgrund von Hautirritationen entstehen können.
Zitronensäure macht die Haut zudem besonders lichtempfindlich und anfälliger für Schäden durch UV-Strahlung. Da Sonnenlicht die Alterung der Haut stark beschleunigt, kann eine Behandlung mit Zitronensaft deshalb dazu führen, dass Falten und Altersflecken früher sichtbar werden.