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Sport und Akne: Warum Du Pickel nach dem Training bekommst und was Du dagegen tun kannst

Ernährung

Wie Sport Ausbrüche beeinflussen kann

Dr. med. Sarah Bechstein

Fachärztin für Dermatologie & Venerologie und Mitbegründerin von FORMEL SKIN

In diesem Artikel

Endlich hast Du Dich aufgerafft, regelmäßig Sport zu treiben – doch statt des erhofften Healthy Glows begrüßen Dich nach dem Workout  kleine Unreinheiten auf Stirn, Rücken oder Dekolleté? Und das ausgerechnet jetzt, wo Du etwas für Deine Gesundheit tust? Die gute Nachricht: Du bist nicht allein mit diesem Problem.

Sport-Akne betrifft viele sportlich Aktive. Mit den richtigen Strategien kannst Du trainieren, ohne Deiner Haut zu schaden. Aber warum bekommt man Pickel nach dem Training? In diesem Ratgeber erfährst Du, warum Deine Haut nach dem Sport rebellieren kann und wie Du mit der richtigen Pflegeroutine Pickel effektiv vorbeugen kannst.

Wie beeinflusst Sport Deine Haut?

Bewegung ist gesund – auch für Deine Haut. Sie kann die Durchblutung fördern, Stress abbauen und für ein natürliches Strahlen sorgen. Gleichzeitig bringt Sport aber auch Herausforderungen mit sich, die Deine Haut belasten können – besonders dann, wenn Du zu Unreinheiten oder Akne neigst.

Die Rolle von Schweiß für die Haut

Schweiß besteht aus Wasser, Elektrolyten, Harnstoff und Milchsäure – und ist grundsätzlich nicht schädlich. Im Gegenteil: Er hilft, den Körper zu kühlen und unterstützt die natürliche Entgiftung über die Haut. Problematisch wird es jedoch, wenn der Schweiß auf Deiner Haut trocknet. Denn dann verbindet er sich mit Talg, abgestorbenen Hautzellen und eventuell auch Make-up-Resten, was die Poren verstopfen kann. Diese Mischung bildet einen optimalen Nährboden für Bakterien wie Cutibacterium acnes, die nachweislich mit der Entstehung von Akne in Verbindung stehen.

Warum können Pickel nach dem Sport entstehen?

Dass nach dem Training vermehrt Pickel entstehen, liegt an einer Kombination mehrerer Faktoren. Neben Schweiß und Bakterien auf der Haut spielen auch mechanische Reize, hormonelle Veränderungen und Fehler in der Hautpflege eine Rolle. Wenn Du etwa Make-up trägst, das sich mit dem Schweiß vermischt oder Deine Haut nach dem Sport nicht reinigst, verstopfen die Poren schneller – und das begünstigt Hautunreinheiten.

Positive und negative Effekte von Sport auf die Haut

Trotz allem: Sport kann Deine Haut durchaus positiv beeinflussen. Dank der verstärkten Durchblutung gelangen mehr Nährstoffe und Sauerstoff in die Hautzellen, was den Zellstoffwechsel und die Regeneration fördert. Auch der Abbau von Stresshormonen wie Cortisol kann hormonell bedingte Akne verbessern. Kritisch wird es vor allem dann, wenn Du sehr intensiv trainierst, Deine Haut nicht ausreichend pflegst oder ungeeignete Kleidung trägst, dann können sich die eigentlich positiven Effekte ins Negative verkehren.

Frau hebt eine Langhantel über Kopf in einem Fitnessstudio. Sie trägt einen weißen Sport-BH und schwarze Leggings und konzentriert sich dabei auf ihre Rücken- und Armmuskeln.

Ursachen für Pickel nach dem Sport

Verstopfte Poren durch Schweiß und Bakterien

Während des Trainings produziert Dein Körper vermehrt Schweiß, um sich abzukühlen. Bleibt dieser auf der Haut, kann er in Kombination mit Talg, abgestorbenen Hautschüppchen und Schmutzpartikeln in der Luft die Poren verstopfen. Auf Sportgeräten, Yogamatten oder Handtüchern tummeln sich zudem oft Bakterien, die bei Hautkontakt ebenfalls in die Poren gelangen können. So entsteht schnell ein Mix aus Feuchtigkeit, Wärme und Keimen, der Entzündungen und Pickel begünstigt.

Ungeeignete Sportkleidung als Problemfaktor

Auch die Wahl der Sportkleidung spielt eine große Rolle: Synthetische Stoffe, die eng am Körper anliegen, können Wärme und Schweiß stauen, sodass die Haut nicht mehr atmen kann. Vor allem bei längeren Workouts entsteht dann ein feuchtes Milieu, das die Entstehung von Pickeln und Reizungen unterstützt. Wer zu Akne neigt, sollte auf atmungsaktive Materialien setzen, die Feuchtigkeit von der Haut wegtransportieren..

Reibung und mechanische Akne

Wenn Deine Haut während des Trainings ständiger Reibung oder Druck ausgesetzt ist, wie etwa durch Stirnbänder, BH-Träger oder Rucksäcke, kann es zu einer speziellen Form von Akne kommen: der mechanischen Akne, auch Acne mechanica genannt. Dabei werden die Poren durch Reibung gereizt, was zu entzündlichen Pickeln führen kann – besonders an Rücken, Schultern oder Stirn.

Hormonelle Einflüsse durch intensives Training

Intensive Workouts, vor allem Krafttraining, können zu einem Anstieg des Testosteronspiegels führen. Dieses männliche Hormon beeinflusst die Talgdrüsenaktivität und kann bei entsprechender Veranlagung die Talgproduktion erhöhen – was wiederum die Neigung zu Pickeln und Unreinheiten verstärkt [2]. Zwar profitiert die Haut langfristig auch vom Stressabbau durch Bewegung, aber in der Akutphase kann der hormonelle Schub zu Hautproblemen führen.

Hautpflegefehler vor und nach dem Sport

Einer der häufigsten Fehler ist es, Make-up beim Training zu tragen. Foundation oder Puder können die Poren verstopfen, vor allem wenn sie sich mit Schweiß vermischen. Auch wer nach dem Sport nicht gründlich reinigt, riskiert, dass Bakterien und Rückstände auf der Haut verbleiben. Das gilt nicht nur fürs Gesicht – auch Brust, Rücken und Dekolleté sollten nach dem Training gereinigt werden, um Pickeln vorzubeugen.

Ein Mann im Freien, der ein weißes Hemd auszieht.

Die besten Materialien für Sportkleidung

  • Mikrofaser zeichnet sich durch sehr guten Feuchtigkeitstransport und schnelle Trocknung aus. Sie leitet den Schweiß von der Haut weg und vermindert so das Bakterienwachstum. Bei empfindlicher Haut kann das Material allerdings manchmal reizen. Hier lohnt es sich, verschiedene Qualitäten zu testen.
  • Merinowolle hat natürliche antibakterielle Eigenschaften und wirkt geruchshemmend. Sie ist besonders für Outdoor-Aktivitäten geeignet, da sie auch bei niedrigen Temperaturen wärmt. Der höhere Preis und die etwas längere Trocknungszeit werden durch den hohen Tragekomfort ausgeglichen.
  • Baumwolle mit Elasthan ist hautfreundlich und atmungsaktiv, speichert aber Feuchtigkeit. Dies macht sie zur guten Wahl für leichtes Training, weniger für schweißtreibende Aktivitäten. Bambus wiederum ist antibakteriell und sehr weich, was es zum perfekten Material für sanfte Sportarten wie Yoga und Pilates macht.

Achte beim Kauf auf Eigenschaften wie "Moisture-wicking" (feuchtigkeitsableitend), "Quick-dry" (schnelltrocknend), atmungsaktiv und antibakteriell. Wähle zudem lockere Schnitte für Bereiche mit Akne-Neigung und wasche neue Sportkleidung vor dem ersten Tragen, um chemische Rückstände zu entfernen


Wie kannst Du Pickel nach dem Sport vermeiden?

Zum Glück gibt es viele einfache Strategien, mit denen Du Sport-Akne aktiv vorbeugen kannst. Von der richtigen Vorbereitung bis zur passenden Pflege: So schützt Du Deine Haut gezielt vor Pickeln.

Richtige Hautpflege vor dem Training

Bevor Du loslegst, solltest Du Dein Gesicht gründlich reinigen. Eine milde Reinigungslotion oder ein Gel entfernt Talg, Schmutz und Make-up-Reste, die sonst mit dem Schweiß reagieren könnten. Verzichte bewusst auf Make-up beim Training, denn das verstopft die Poren und kann in Kombination mit Schweiß entzündliche Unreinheiten begünstigen. Eine leichte Feuchtigkeitspflege, z. B. mit Niacinamid oder Aloe Vera, kann die Haut schützen, ohne sie zu belasten.

Sofort duschen nach dem Workout

Nach dem Sport ist eine gründliche Reinigung das A und O. Am besten duschst Du innerhalb einer halben Stunde nach dem Training, um Schweiß, Bakterien und Schmutz zu entfernen, bevor sie die Poren verstopfen. Verwende dabei lauwarmes Wasser und ein mildes Duschgel, das Deine Hautbarriere nicht angreift. Auch das Gesicht sollte mit einem sanften Cleanser gereinigt werden, ohne aggressive Inhaltsstoffe oder mechanische Peelings direkt nach dem Workout.

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Unsere erfahrenen Ärzt:innen analysieren Deine Haut, bestimmen die Ursache Deiner Hautunreinheiten und stellen eine personalisierte Behandlung mit individuellen Wirkstoffen für Dich zusammen. Während der gesamten Behandlung stehst Du im engen Austausch mit unseren Ärzt:innen und die Wirkstoffe können regelmäßig an die Fortschritte Deiner Haut angepasst werden.

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Die besten Produkte gegen Sport-Akne

Nicht jede Haut ist gleich – aber mit ein paar gezielten Helfern kannst Du viel ausrichten. Achte dabei auf Produkte mit folgenden Eigenschaften:

  • nicht-komedogen

  • milde Tenside

  • antibakterielle Wirkstoffe

  • reizarme Formulierungen

Reinigung und Peeling: Sanfte Kraft gegen Unreinheiten

Die Basis jeder Hautpflegeroutine ist die gründliche Reinigung. Für Sportlerinnen und Sportler sind besonders Produkte geeignet, die die Haut effektiv reinigen, ohne sie auszutrocknen oder zu reizen.

Milde Waschgele mit antimikrobiellen Inhaltsstoffen wie Teebaumöl bekämpfen gezielt die Bakterien, die Sport-Akne verursachen können. Reinigungsschäume mit ausgleichenden Inhaltsstoffen wie Zink oder Niacinamid reduzieren übermäßige Talgproduktion und beruhigen gereizte Haut. Dabei sollten alle Produkte pH-neutral (pH-Wert 5,5) sein, um das natürliche Hautmilieu nicht zu stören.

Bei der Wahl des richtigen Peelings bieten chemische Varianten mit Salicylsäure (BHA) einen besonderen Vorteil: Sie sind lipophil und können tief in die Poren eindringen, wo sie überschüssigen Talg lösen und abgestorbene Hautzellen entfernen. Sanfte physikalische Peelings eignen sich für die 1-2 mal wöchentliche Anwendung, während Enzympeelings eine besonders hautschonende Alternative darstellen, besonders für empfindliche Haut.

Eine wissenschaftliche Studie im International Journal of Dermatology zeigt, dass Produkte mit 2% Salicylsäure die Anzahl der Hautunreinheiten nach sportlicher Aktivität um bis zu 47% reduzieren können – ein beeindruckender Effekt, der die Investition in gute Pflegeprodukte rechtfertigt.

Feuchtigkeitspflege für Sportler – Leicht, aber wirkungsvoll

Entgegen der verbreiteten Annahme braucht auch ölige, zu Akne neigende Haut Feuchtigkeit – besonders nach dem Sport. Durch das Schwitzen und die anschließende Reinigung verliert die Haut wertvolle Feuchtigkeit, die ersetzt werden muss, um ein Ungleichgewicht zu vermeiden.

Die ideale Feuchtigkeitspflege für Sportler basiert auf leichten, wasserbasierten Gel-Formulierungen, die schnell einziehen und keinen fettigen Film hinterlassen. Sie sollte ölfrei sein oder nur nicht-komedogene Öle wie Jojobaöl enthalten, die die Poren nicht verstopfen.

Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure und Glycerin sind besonders wertvoll, da sie Feuchtigkeit binden, ohne die Haut zu beschweren. Zusätzliche Wirkstoffe wie Niacinamid können die Talgproduktion regulieren und Entzündungen reduzieren – ein doppelter Nutzen für eine zu Akne neigender Haut.

Trage die Feuchtigkeitspflege immer auf die gereinigte Haut auf, idealerweise direkt nach dem Duschen, wenn die Haut noch leicht feucht ist. So werden die Wirkstoffe optimal aufgenommen und die Hautbarriere gestärkt.

"Dehydrierte Haut produziert als Kompensation oft mehr Talg. Eine leichte, aber effektive Feuchtigkeitspflege kann hier optimalen Ausgleich für die Haut schaffen."

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Dr. med. Sarah Bechstein

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Behandlung von bestehenden Pickeln: Schnelle Hilfe für den Notfall

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es zu Unreinheiten kommen. Für die punktuelle Behandlung eignen sich spezielle Produkte, die gezielt gegen Pickel wirken, ohne die umliegende Haut zu reizen.

Produkte mit Benzoylperoxid (2,5-5%) wirken antimikrobiell und reduzieren die Bakterienpopulation auf der Haut. Sie sind besonders effektiv bei stark entzündeten Pickeln, können aber die Haut austrocknen – verwende sie daher nur punktuell.

Lokale Anwendungen mit Salicylsäure lösen sanft verhornte Zellen und öffnen verstopfte Poren. Sie reduzieren Entzündungen und beschleunigen die Heilung, ohne aggressive Nebenwirkungen zu verursachen.

Tonerde-Masken können überschüssigen Talg absorbieren und eignen sich gut für die Behandlung größerer Bereiche wie Rücken oder Brust. Für diskrete, über Nacht wirkende Behandlungen sind hydrokolloide Pickel-Patches eine moderne und effektive Lösung.

🟠 Wichtig: Bei entzündeten Pickeln niemals ausdrücken oder -quetschen, da dies zu Narbenbildung führen kann! Gib den Produkten Zeit zu wirken und behandle Deine Haut mit Geduld und Respekt.

Für flächige Unreinheiten am Körper, wie beispielsweise am Rücken, eignen sich Sprays mit Salicylsäure oder Fruchtsäuren, die auch schwer erreichbare Stellen behandeln können. Diese praktischen Helfer sollten in keiner Sporttasche fehlen!

Fazit: So bleibst Du sportlich und pickelfrei

Sport tut Deinem Körper und Deiner Seele gut und mit der richtigen Pflege auch Deiner Haut. 

Die wichtigsten Takeaways für Deine Hautpflegeroutine sind das richtige Timing, die passende atmungsaktive Sportkleidung, eine konsequente Hautpflege-Routine vor und nach dem Sport mit geeigneten Produkten, die richtige Hygiene sowie ein bewusstes Weniger-ist-mehr-Prinzip ohne Make-up beim Sport und keine aggressive Hautpflege danach.

Denke daran: Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert langfristig Deine Hautgesundheit durch bessere Durchblutung, Stressabbau und ein gestärktes Immunsystem. Mit der richtigen Pflegeroutine überwiegen diese positiven Effekte deutlich! Und das Beste: Viele dieser Tipps sind ganz einfach umzusetzen.

Sport-Akne loswerden – mit gezielter Pflege und ärztlicher Hilfe

Unsere Expert:innen unterstützen Dich, wenn Hautpflege allein nicht mehr reicht.

  • Wenn Du trotz konsequenter Pflege weiterhin unter starker Sport-Akne leidest, solltest Du Dermatolog:innen aufsuchen – manchmal liegen tiefere hormonelle Probleme vor, die eine professionelle Behandlung erfordern. Bei Fragen kontaktiere uns gerne!

Häufige Fragen zu Sport und Akne (FAQ)

  • Wie lange sollte ich nach dem Sport mit dem Duschen warten?

    Am besten so schnell wie möglich duschen – idealerweise innerhalb von 15–30 Minuten nach Beendigung des Trainings.

  • Kann Sport meine Haut verbessern, wenn ich die richtige Pflege verwende?

    Ja. Moderate Bewegung wirkt sich positiv auf die Hautdurchblutung und den Stresslevel aus.

  • Welche Lebensmittel helfen gegen Akne?

    Sportarten, die viel Reibung erzeugen oder zum Schwitzen bringen wie Kampfsport, Spinning oder Hot Yoga erhöhen das Risiko. Auch intensives Krafttraining kann aufgrund des Hormonanstiegs Akne begünstigen. Schwimmen ist dank der desinfizierenden Wirkung von Chlor oft günstiger. 

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