Medikamente gegen Neurodermitis
Bei starken Entzündungen und schmerzendem Juckreiz kann Dir Deine Ärzt:in zur Neurodermitis-Behandlung verschiedene Medikamente empfehlen, mit denen Du Deine Symptome lindern kannst.
Ein akuter Neurodermitisschub kann in der Neurodermitis-Behandlung besonders effektiv mit verschreibungspflichtigen Kortisonsalben behandelt werden. Die sogenannten Glukokortikoide (eine entzündungshemmende Wirkstoffgruppe) können die Entzündung und den Juckreiz sehr wirksam abmildern und einem erneuten Schub vorbeugen. Bei besonders starker Neurodermitis hilft auch eine Intervalltherapie oder eine kurzfristige Behandlung in Tablettenform. Moderne Kortisonpräparate sind sehr effektiv und verursachen kaum noch Nebenwirkungen. Trotzdem sollten sie nicht täglich oder über einen langen Zeitraum angewendet werden, da sie die Haut auf lange Sicht dünner werden lassen.
Pimecrolimus und Tacrolimus zählen zu den sogenannten Calcineurin-Inhibitoren, die Teile der Immunreaktion des Körpers unterbinden können. Sie sind ebenfalls verschreibungspflichtig und werden als Creme auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und können auch im Gesicht- und Halsbereich angewendet werden. Calcineurin-Inhibitoren sind zwar wirksam, verursachen allerdings Nebenwirkungen, wie etwa ein kurzzeitiges Brennen. Sie sollten deswegen als Alternative und niemals gleichzeitig mit Kortisonpräparaten verwendet werden.
Dupliumab ist eine vergleichsweise neue Möglichkeit in der Neurodermitis-Behandlung. Das Präparat wird alle zwei Wochen als Spritze verabreicht und blockiert spezifische Moleküle in der Entzündungskaskade, die, unter anderem, für Neurodermitis verantwortlich sind. Dupliumab wird vor allem Patient:innen empfohlen, bei denen die örtliche Neurodermitis-Therapie mit Kortison nicht anschlägt.
Bei großflächiger Neurodermitis wird manchen Patient:innen eine Neurodermitis-Behandlung mit UV-Strahlung (Phototherapie) empfohlen. Licht in bestimmten Wellenlängen kann auf der Haut antientzündlich wirken und bestehende Ekzeme abheilen. Die Therapie bei Neurodermitis sollte allerdings nur auf ärztliche Empfehlung begonnen werden, die Bestrahlung mit künstlichem UV-Licht – genau wie Sonnenstrahlen – das Hautkrebsrisiko erhöht.
Lasertherapien, natürliche Mittel von Heilpraktiker:innen oder eine sogenannte Hyposensibilisierung, bei der dem Körper kleine Mengen eines Allergens zur Gewöhnung zugeführt werden, sind unter Mediziner:innen in der Neurodermitis-Behandlung noch sehr umstritten. Sie sollten nur in Ausnahmefällen, unter großer Vorsicht und in Zusammenarbeit mit einer qualifizierten Ärzt:in vorgenommen werden.