Welche Medikamente helfen bei der äußerlichen Therapie?
Was ist Akne und was kann mir helfen? Welche Wirkstoffe die richtigen für Deine Haut sind, hängt unter anderem vom Schweregrad der Akne, aber auch vom Ziel der Behandlung ab. Je nachdem, ob vor allem Entzündungen entgegengewirkt werden soll oder beispielsweise die Talgproduktion reduziert werden muss, können unterschiedliche Medikamente bzw. Wirkstoffe sinnvoll sein:
Benzoylperoxid (BPO) gehört mit zu den Klassikern der Aknebehandlung und ist in vielen rezeptfreien Akne-Produkten enthalten. Es bekämpft Entzündungen, entfernt abgestorbene Hautzellen und kann auch über einen längeren Zeitraum angewendet werden, ohne dass sich der Körper zu stark an den Wirkstoff gewöhnt. Wichtig: BPO hat keinen Einfluss auf Mitesser.
Retinoide (Vitamin-A-Säuren) sind verschreibungspflichtige Wirkstoffe, die Entzündungen bekämpfen, Poren öffnen und Mitesser (Komedonen) auflösen, indem sie die übermäßige Verhornung an den Talgdrüsenausführungsgängen bekämpfen. Neben Tretinoin setzen Hautärzt:innen hier vor allem auf Adapalen und Tazaroten in Kombination mit Benzoylperoxid.
Antibiotika gehören mit zu den effektivsten, antientzündlichen Wirkstoffen gegen Akne, da sie gleichermaßen antibakteriell und entzündungshemmend wirken, indem sie den Talgdrüsenausführungsgang besiedeln. Bei der topischen Aknetherapie verschreiben Hautärzt:innen neben Clindamycin und Erythromycin vor allem Nadifloxacin und Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline. Antibiotika dürfen nur in Kombination mit Basistherapeutika (z. B. Benzoylperoxid) und auch in dieser Variante nur maximal zwei Monate am Stück angewendet werden.
AHA (Alpha-Hydroxysäuren) und BHA (Beta-Hydroxysäuren) werden häufig in Cremes genutzt oder auch als Peelings angewendet. AHAs sind natürliche Fruchtsäuren (z. B. Glykolsäure, Mandelsäure, Milchsäure), die Poren öffnen. Die bekannteste BHA ist Salicylsäure. Sie regt die natürliche Regeneration der Haut an und wird häufig zur Behandlung von Acne comedonica empfohlen.
Azelainsäure ist sanft zur Haut und hat nur in seltenen Fällen Nebenwirkungen, weshalb sie häufig auch für langfristige Erhaltungstherapien eingesetzt wird und ein gutes Medikament für Patient:innen sein kann, deren Haut bereits empfindlich auf andere Medikamente und Wirkstoffe reagiert hat.